das wichtigste Denkmal für die Verbrechen der Nationalsozialisten ist die Demokratie. Dies war eine Botschaft, die ich vergangenen Sonntag in der Gedenkstätte Lieberose in Jamlitz hörte. Vor 80 Jahren löste die SS das KZ-Außenlager Lieberose auf. Die Männer zwangen 1700 Häftlinge auf einen Fußmarsch ins KZ Sachsenhausen. Etwa 15 SS-Angehörige erschossen 1342 kranke, überwiegend jüdische Häftlinge auf dem Lagergelände. Dr. Edmund Erdös, ungarisch jüdischer Häftling, griff den Lagerführer Wilhelm Kersten an und verletzte ihn lebensgefährlich. Er leistete Widerstand und er wurde erschossen. 

Liebe Leser*innen, Sie haben in der letzten Woche sicher die Berichterstattung zum Internationalen Holocaustgedenktag mitverfolgt. Sie haben sich Gedanken darüber gemacht, was das Erinnern mit der Gegenwart zu tun hat. Die Verbindungen sind sehr vielschichtig. Sie liegen auf einer persönlichen, individuellen und auf einer gesellschaftlich-politischen Ebene. Wir sollten allen ehemals Verfolgten unsere Aufmerksamkeit schenken und das Andenken an die Verstorbenen ehren. Gleichzeitig sollten wir die Verantwortung der Täter*innen benennen und weiterhin an einer Aufarbeitung und an einem Ausgleich für die verübten Verbrechen arbeiten, beispielsweise durch die Rückgabe geraubter Kunstwerke an die rechtmäßigen Eigentümer.  
Auf der gesellschaftlichen Ebene braucht es das Engagement einer starken Zivilgesellschaft. Die Arbeit der Gedenkstätte Lieberose beruht auf dem Engagement verschiedener Initiativen, beispielsweise der Evangelischen Kirchengemeinde Lieberose und Land und dem Justus-Delbrück-Haus.
Auf politischer Ebene muss die Demokratie gestärkt und erhalten werden. Ihr Fundament sind die Grundrechte. Artikel 1 des Grundgesetzes kann in diesem Zusammenhang nicht oft genug unterstrichen werden: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. 

Im Februar sind Bundestagswahlen. Als Projekt der politischen Jugendbildung finden von 7. bis 14. Februar die U 18 Wahlen statt. Sie ermöglichen es jungen Menschen unter 18 Jahren, ihre Interessen zu zeigen und ihre Stimme abzugeben. Das finden wir wichtig und haben deshalb in diesem Jahr in unserer Berliner Ausstellung ein Wahllokal eingerichtet. 

Mehr zu unseren geplanten Aktivitäten für dieses Jahr finden Sie in unserem Aktivitätenplan 2025, den wir auf unserer Webseite veröffentlicht haben. Mehr zu den Schwerpunkten im Februar erfahren Sie in diesem Newsletter.

Es grüßt Sie herzlich