Anne Frank Zentrum
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Liebe Leser*in,
ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr. Für uns im Anne Frank Zentrum war das letzte Jahr mit großen inhaltlichen und finanziellen Herausforderungen verbunden, mit denen wir auch jetzt noch konfrontiert sind. 

Die Zahl antisemitischer Vorfälle im Kontext der Massaker der Hamas und dem Krieg in Israel und Gaza bleibt auf einem beängstigend hohen Niveau. Zwischen Silvester und Neujahr wurde in der Berliner Friedrichstraße das Holocaust-Mahnmal durch Graffiti-Schmierereien beschädigt. Die Skulptur erinnert an die über 10.000 jüdischen Kinder, die nach den Novemberpogromen 1938 von ihren verzweifelten Eltern nach Großbritannien geschickt wurden. Die Ausstellung »I said, ›Auf Wiedersehen‹« stellt Biografien geretteter Kinder in den Mittelpunkt und wird im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages in Berlin zu sehen sein. Das Anne Frank Zentrum ist Kooperationspartner.

Ein Lagebild des Zentralrats der Juden kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass es seit dem 7. Oktober unsicherer geworden ist, in Deutschland als Jude zu leben und sich vor allem so zu zeigen. Leidtragende sind vor allem jüdische Senior*innen, Familien mit Kindern und Jugendliche. Die gesellschaftliche Situation in Deutschland hat sich seit dem 7. Oktober verändert. Das wirkt sich in vielfacher Hinsicht auf unsere pädagogische Arbeit aus.

In der Vergangenheit haben wir Ihnen zum Jahresbeginn unseren Aktivitätenplan geschickt, in dem wir unsere Projekte vorstellen. Das können wir derzeit noch nicht. Wegen des fehlenden Bundeshaushalts wissen wir bei einigen Projekten derzeit nicht, ob und wenn ja, wann die Förderung beginnt. Die Anmeldung zum diesjährigen Anne Frank Tag ist aktuell aus diesem Grund noch nicht möglich. Sobald sich das ändert, informieren wir Sie zeitnah. Bleiben Sie mit uns zuversichtlich, denn historisch-politische Bildung ist und bleibt wichtig. 

Es gibt immer weniger Stimmen von Zeitzeug*innen, die von der Verfolgung im Nationalsozialismus berichten können. Ende Dezember ist Franz Michalski gestorben. Er wird uns sehr fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie. 

Im Januar werden wir anlässlich des internationalen Holocaustgedenktages am 27. Januar eine Wanderausstellung in Leipzig eröffnen und in unserer Berliner Ausstellung eine öffentliche Sonderführung anbieten. Das ganze Jahr über werden wir Ausstellungen und Veranstaltungen zur Erinnerung an Anne Frank und die Verbrechen der Nationalsozialisten anbieten.

Im Dezember wird das Anne Frank Zentrum 30 Jahre alt. Wir werden im Jubiläumsjahr besondere Schwerpunkte setzen und freuen uns, wenn wir neue Förderer*innen, Unterstützer*innen und Kooperationspartner*innen gewinnen.

In diesem Newsletter erfahren Sie mehr zu unseren aktuellen Aktivitäten und Angeboten.

Es grüßt Sie herzlich
Veronika Nahm, Direktorin. © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz
Unterschrift Veronika Nahm, Direktorin
                                                           Veronika Nahm, Direktorin

Aktuelles

Schüler*innen des Alsterring Gymnasiums Hamburg vor der Plakatausstellung zum Anne Frank Tag 2023 © Foto: Alsterring Gymnasium Hamburg

Anne Frank Tag 2024 »Der Geschichte auf der Spur«: bisher keine Bewilligung der Fördergelder

Der Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus soll 2024 unter dem Motto »Der Geschichte auf der Spur« stehen.  Schüler*innen werden zu eigenen lokalhistorischen Projekten vor Ort angeregt. Hierfür wird das Anne Frank Zentrum den teilnehmenden Schulen kostenfrei digitale und gedruckte Lernmaterialien zur Verfügung stellen.
Da wir für den diesjährigen Anne Frank Tag bisher noch keine Bewilligung der Fördergelder erhalten haben, kann die Anmeldung für Schulen noch nicht starten.
Laut aktuellen Informationen soll der Bundeshaushalt bis zum 2. Februar im Bundestag und im Bundesrat beschlossen werden. Sobald die Fördergelder bewilligt sind, werden wir Sie über den Anmeldestart zum Aktionstag informieren. Zur Webseite des Anne Frank Tages

Stellenausschreibung: Projektleitung »Anne Frank Tag«

Bewerbungsfrist: 21.01.2024

Das Anne Frank Zentrum sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, vorbehaltlich der Bewilligung der Mittel, eine Projektleitung für das Projekt »Anne Frank Tag« mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30 Stunden im Rahmen einer Elternzeitvertretung. Die Stelle ist bis zum 31. Dezember 2024 befristet. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Zur Stellenausschreibung

Stellenausschreibung: Referent*in für Fundraising

Bewerbungsfrist: 30.01.2024

Das Anne Frank Zentrum sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, vorbehaltlich der Bewilligung der Mittel, ein*e Referent*in für Fundraising. Der Stellenumfang ist 30 bis 35 Wochenstunden. Die Stelle ist bis 31. Dezember 2024 befristet, mit der Aussicht auf Verlängerung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Zur Stellenausschreibung

Stellenausschreibung: Studentische Mitarbeiter*in im Bereich Kommunikation

Bewerbungsfrist: 04.02.2024

Das Anne Frank Zentrum sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine studentische Mitarbeiter*in im Bereich Kommunikation mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 15 bis 20 Stunden. Die Stelle ist bis 31.12.2024 befristet, mit der Aussicht auf Verlängerung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Zur Stellenausschreibung



Ausstellung Berlin

Schulklasse in der Berliner Ausstellung © Anne Frank Zentrum, Foto: Mandy Klötzer

Keine Betreuungspauschale für Berliner Schulen

Für das laufende Schuljahr kann das zweistündige pädagogische Angebot »Anne Frank – eine Geschichte für heute« wieder kostenfrei angeboten werden! Es ermöglicht die intensive Beschäftigung mit der Ausstellung »Alles über Anne«.
Berliner Schulklassen zahlen nur den Eintrittspreis von 4 Euro je Schüler*in. 
Ermöglicht wird dieses Angebot durch die finanzielle Förderung des Programms »PS-Sparen und Gewinnen« der Stiftung Berliner Sparkasse. Informationen zu den Ausstellungsbegleitungen und weiteren Programmen erhalten Sie auf unserer Webseite. Mehr erfahren
Buchcover © S.Fischer Verlag

Neu im Shop: »Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank«

Heute zählt das Tagebuch der Anne Frank zu 
den meistgelesenen Büchern der Welt. 1950 wurde die erste deutsche Ausgabe veröffentlicht. Die Wirkung, die das Tagebuch bis heute entfaltet, ist enorm. Doch die Geschichte des Buchs ist geprägt von Hindernissen, die weitgehend unbekannt sind. Thomas Sparr entschlüsselt in seinem Buch »›Ich will fortleben‹ Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank« nun die Entstehung und weltweite Rezeption des Tagebuchs. Die Publikation ist in unserem Ausstellungsshop erhältlich.
 
Blick in die Ausstellung © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz

Öffentliche Führung: »Anne Frank und Antisemitismus heute«

Termin: 27.01.2024, 14 Uhr, Berlin

Was lässt sich aus Anne Franks Geschichte über Antisemitismus bis heute lernen? Anlässlich des Holocaustgedenktages laden wir zur öffentlichen Führung durch die Ausstellung »Alles über Anne« ein und sprechen über Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart.

Seit dem Überfall der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung am 7. Oktober 2023 zeigt sich an vielen Orten der Welt statt Empathie und Solidarität mit Jüdinnen*Juden offener Antisemitismus. Was bedeutet das für die Auseinandersetzung mit dem Holocaust? Mehr erfahren



Wanderausstellungen

Fachforum des Kompetenznetzwerks Antisemitismus © Anne Frank Zentrum, Foto: Daniel Grünfeld

Dokumentation des Fachforums »Antisemitismus in der Grundschule« ist online

Am 28. Juni 2023 fand mit über 100 Teilnehmenden das digitale Fachforum »Antisemitismus in der Grundschule« des Kompetenznetzwerks Antisemitismus statt. 
In einem Vortrag, zwei Podiumsdiskussionen und verschiedenen Workshops wurden unterschiedliche Perspektiven auf die Thematisierung von und den Umgang mit Antisemitismus in der Grundschule diskutiert.
Die Video-Mitschnitte der Diskussionen und des Vortrags können nun auf der Webseite des Kompetenznetzwerks Antisemitismus angesehen werden. Mehr erfahren
Sceenshot aus dem Lernspiel »Das Kurierkomplott« © Anne Frank Zentrum

Das Kurierkomplott auf wirfürvielfalt.de

Das Kurierkomplott ist ein digitales Lernangebot zur Auseinandersetzung mit Verschwörungsmythen. Dieses Lernspiel richtet sich an Menschen im Strafvollzug und dient der Prävention von Antisemitismus. Nachdem das Kurierkomplott 2022 zweitplatziert mit dem »bap-Preis politische Bildung« ausgezeichnet wurde, ist das Lernspiel nun auch auf der Bildungsplattform wirfürvielfalt.de zugänglich. Die Datenbank stellt kostenfrei Bildungsangebote zu verschiedenen Diversity-Themen wie soziale Herkunft, Antirassismus, Leben mit Behinderung und Gender zur Verfügung. Mehr erfahren

Wanderaustellungen im Januar und Februar

»Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte«
27.01.-15.03.2024, Leipzig, mehr erfahren

 »Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte«
07.02.-07.03.2024, Hannover, mehr erfahren
 



Jugendnetzwerk

Anne Frank Botschafter*innen bei einem Kennlernseminar © Anne Frank Zentrum

Anmeldung zum Anne Frank Botschafter*innen-Seminar

Vier Tage können Jugendliche ab 16 Jahren wieder am Anne Frank Botschafter*innen-Seminar in Berlin teilnehmen. Vom 1. bis 4. Februar laden wir interessierte junge Menschen ein, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus sowie mit Antisemitismus und anderen Diskriminierungsformen heute auseinanderzusetzen. Aufbauend auf dem Gelernten entwickeln die Teilnehmenden während des Seminars eigene Projektideen, um sich für eine demokratische Gesellschaft einzusetzen. Nach erfolgreicher Umsetzung der Projekte in ihren Wohnorten werden sie voraussichtlich im September zu neuen Anne Frank Botschafter*innen ernannt.

Eine Anmeldung ist bis zum 21. Januar 2024 möglich.

Zur Anmeldung



Entwicklung – Neue Lernformate

Fortbildung zu antisemitismuskritischer Bildung © Anne Frank Zentrum, Foto: Catrin Schmitt

Neue Fortbildung »Den Krieg in Israel/Palästina in der Grundschule thematisieren«

Das Massaker der Hamas an israelischen Zivilist*innen vom 7. Oktober 2023 und der folgende Krieg im »Nahen Osten« zeigen Auswirkungen auch an Berliner Schulen. Die Fortbildung »Den Krieg in Israel/Palästina in der Grundschule thematisieren« richtet sich an Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte und bietet Hilfestellungen und Beratung zum pädagogischen Umgang mit herausfordernden Situationen sowie antisemitischen und rassistischen Äußerungen im Kontext des Krieges in Israel und Palästina. Weitere Informationen erhalten Sie in Kürze auf unserer Webseite.
 
Screenshot aus dem Online-Werkstattgespräch © Anne Frank Zentrum

Antisemitismuskritische Bildung in Kitas

Am 14. November 2023 organisierte das Anne Frank Zentrum im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus ein Online-Werkstattgespräch zum Thema »Antisemitismuskritische Bildung in Kitas«. Die Expert*innen Seyran Bostancı (DeZIM), Nina Kölsch-Bunzen (Hochschule Esslingen), Vanessa Gelardo (RIAS), Ane Kleine-Engel (Jüdisches Museum Berlin, ANOHA), Benjamin Rensch (Goethe-Uni FfM) und Romina Wiegemann (Kompetenzzentrum) diskutierten die Frage, warum antisemitismuskritische Bildung schon im frühkindlichen Alter eine Rolle spielen sollte. Das Anne Frank Zentrum wird in diesem Jahr gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Berlin eine Handreichung zum Thema veröffentlichen.
 



Verschiedenes

 

Werden Sie unsere Freund*in!

Das Anne Frank Zentrum hat als gemeinnütziger Verein einen treuen Freundeskreis, den wir noch weiter ausbauen möchten. Mitglieder des Freundeskreises unterstützen uns und unsere Arbeit durch ihre regelmäßigen Beiträge in Höhe von 60 Euro jährlich (ermäßigt 24 Euro). Sie erhalten dafür besondere Einblicke in unsere Arbeit und eine Auswahl unserer pädagogischen Veröffentlichungen. Die Freundeskreisbeiträge sind steuerlich absetzbar. Der Beitritt ist online möglich. Zum Beitrittsformular
Franz Michalski © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz

Zeitzeuge Franz Michalski ist gestorben

Wir trauern um Franz Michalski, der Ende Dezember 2023 gestorben ist. Wir haben einen Freund und Unterstützer verloren, den wir sehr vermissen werden. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie.

Wir sind Franz Michalski sehr dankbar, dass er uns gemeinsam mit seiner Frau Petra so oft besucht hat und unsere Arbeit auf vielfältige Weise unterstützte. Wir sind dankbar, dass wir ihn kennenlernen durften.
 
Ausstellungsflyer © Berthold Leibinger Stiftung

85 Jahre Kindertransport nach Großbritannien – Ausstellung im Paul-Löbe-Haus

Im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags wird vom 31. Januar bis 23. Februar 2024 die Ausstellung »I said, ›Auf Wiedersehen‹ – 85 Jahre Kindertransport nach Großbritannien« gezeigt. Die Ausstellung präsentiert die Historie des Kindertransports anhand von individuellen Geschichten, die sowohl von Zusammenhalt und Solidarität unter der nationalsozialistischen Herrschaft als auch von schmerzlichen Trennungen erzählt. Das Anne Frank Zentrum entwickelte das pädagogische Konzept für die Ausstellung.

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Screenshot aus dem Animationsvideo © Anne Frank Stichting

Neues Animationsvideo vom Anne Frank Haus zum Thema Demokratie

Was kann man gegen die Aushöhlung der Demokratie und die zunehmende Verbreitung von autoritärem Gedankengut tun? Eine Videoanimation, die seit dem Sommer 2023 im Anne Frank Haus in Amsterdam zu sehen ist, wurde nun auch online auf dem YouTube-Kanal des Hauses veröffentlicht. Zum Video