Anne Frank Zentrum
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Liebe Leser*in,
der Dezember ist ein guter Zeitraum, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken und auch an 2024 zu denken: Obwohl wir im Anne Frank Zentrum 2023 vieles geleistet haben, haben wir gleichzeitig das Gefühl, dass wir noch viel mehr Angebote der politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus durchführen müssen.
 
Der unvorstellbar brutale terroristische Angriff der Hamas am 7. Oktober auf israelische Zivilist*innen war der größte Massenmord an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust und eine Zäsur: Er hat das Sicherheitsgefühl und die Sicherheitslage von Jüdinnen und Juden auch in Deutschland massiv beeinträchtigt. Vom 7. Oktober bis zum 9. November 2023 gab es eine enorme Zunahme antisemitischer Vorfälle und Gewalt um 320 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt des Vorjahres. Dies alles macht uns zutiefst betroffen und wird uns im Anne Frank Zentrum in unserer Arbeit langfristig begleiten. 

Die oben genannten Ereignisse und Entwicklungen kamen auf uns zu, während wir viel Energie darauf verwendeten, um die Finanzierung von bereits bestehenden Angeboten wie dem Anne Frank Tag und unserer pädagogischen Arbeit in Justizvollzugsanstalten zu sichern. 
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Menschen bedanken, die sich mit uns für die Förderung unserer Arbeit eingesetzt haben!
 
Bei der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Bundes wurde die Förderung dieser Projekte beschlossen. Aufgrund des fehlenden Bundeshaushalts wissen wir aber trotzdem derzeit nicht, ob und wenn ja wann die Förderung beginnt. Ich bleibe jedoch zuversichtlich, da es für uns alle unvorstellbar erscheint, dass in der aktuellen Situation bei der politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus Gelder wegfallen.
 
Drücken Sie uns fest die Daumen, dass die Förderung bald erfolgt und wir im kommenden Jahr mit voller Kraft in unsere Arbeit starten können. 2024 wird das Anne Frank Zentrum 30 Jahre alt. Unsere Arbeit ist etabliert und wichtig.

Falls Sie uns als gemeinnützigen Verein noch eine Spende zum Jahresende zukommen lassen wollen, freuen wir uns natürlich sehr.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Es grüßt Sie herzlich
Veronika Nahm, Direktorin. © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz
Unterschrift Veronika Nahm, Direktorin
                                                                  Veronika Nahm, Direktorin

Aktuelles

 

Spenden & Helfen

Falls Sie in diesem Jahr noch eine Spende tätigen wollen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie dabei an uns denken! Das Anne Frank Zentrum ist ein gemeinnütziger Verein. Spenden sind wichtig für uns, damit wir unsere Arbeit gegen Antisemitismus, Rassismus und weitere Diskriminierungsformen dauerhaft umsetzen können. 

Wie können Sie für uns spenden?
  • Wenn Sie unserem Freundeskreis beitreten, unterstützen Sie mit Ihren jährlichen Beiträgen von 60 Euro (ermäßigt 24 Euro) ebenfalls unsere Arbeit. Die Freundeskreisbeiträge sind als Spenden steuerlich absetzbar. Sie können ganz einfach online beitreten: Zum Freundeskreisbeitrittsformular
  • Natürlich ist auch eine Spende klassisch per Überweisung auf unser Spendenkonto möglich:
    Spendenkonto:
    Anne Frank Zentrum e. V.
    IBAN: DE80 3702 0500 0003 2995 05
    BIC: BFSWDE33XXX
    Bank für Sozialwirtschaft
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!
 



Ausstellung Berlin

Blick in die Ausstellung © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz

Öffentliche Führung: »Anne Frank und Antisemitismus heute«

Erste Termine:
02.12.2023, 14 Uhr, Berlin
17.12.2023, 14 Uhr, Berlin
 
Was heißt es, nach dem 7. Oktober 2023 über Anne Frank zu sprechen? Seit dem Überfall der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung zeigt sich an vielen Orten der Welt statt Empathie und Solidarität mit Jüdinnen*Juden offener Antisemitismus. Was bedeutet das für die Auseinandersetzung mit dem Holocaust? Was lässt sich aus Anne Franks Geschichte über Antisemitismus bis heute lernen? Wir laden zur öffentlichen Führung durch die Ausstellung »Alles über Anne« ein und sprechen über Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart.
Mehr Infos unter Termine
Stolpersteine in der Ausstellung © Anne Frank Zentrum, Foto: Tatjana Teller

Hands-on: Geschichtsprojekte initiieren. Praxis-Workshop für Lehrkräfte

Termin: 18.12.2023, 14-17 Uhr, Berlin
 
In diesem Workshop möchte das Anne Frank Zentrum (angehende) Lehrkräfte dazu motivieren, Denkmäler, Stolpersteine und andere Erinnerungszeichen im Stadtraum in ihren Unterricht einzubeziehen. Im Workshop werden dafür Erinnerungsorte in der Spandauer Vorstadt aufgesucht. Anschließend werden methodische Impulse zu Projektschritten vorgestellt, die bei der Initiierung von lokalen Geschichtsprojekten unterstützen. Eine Anerkennung als Lehrer*innen-Fortbildung wird beantragt. Anmeldung bis 14.12.23 unter p.bausch@annefrank.de.
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Gaming Workshop © Stiftung Digitale Spielekultur?

Walk-in Workshop: Wie entsteht ein Game zur historisch-politischen Bildung?

Termin: 15.12.2023, 13:30-16:30 Uhr, Berlin
 
Das Anne Frank Zentrum und das Projekt »Let’s Remember! Erinnerungskultur mit Games vor Ort« der Stiftung Digitale Spielekultur des Deutschen Kulturrats laden am 15. Dezember zu einem Walk-in Workshop in die Ausstellung »Alles über Anne« ein. Game Expert*innen stehen vor Ort für Fragen zur Verfügung, stellen Serious Games zum Ausprobieren vor und entwickeln mit den Besucher*innen eigene Spielideen. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.
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Eingang der Ausstellung © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz

Sonderöffnungszeiten im Dezember

Die Ausstellung »Alles über Anne« ist an fast allen Tagen im Jahr geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Bitte beachten Sie aber unsere Schließtage: Am 24., 25. und 26. Dezember sowie am 31. Dezember 2023 und 1. Januar 2024 bleibt die Ausstellung geschlossen. 
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Wanderausstellungen

Jugendliche Peer Guides in der Wanderausstellung »Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte« © Anne Frank Zentrum, Foto: Mandy Klötzer

Freie Termine 2024: Wanderausstellung »Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte«

Unsere Wanderausstellung »Deine Anne« war 2023 bundesweit an zehn Orten zu sehen. Über 200 Jugendliche wurden zu Peer Guides ausgebildet, die andere Jugendliche durch die Ausstellung begleiteten. Die Ausstellung erinnert an Anne Frank und ihre Familie und ermöglicht eine altersgerechte Auseinandersetzung mit den Themen Nationalsozialismus und Holocaust. Darüber hinaus motiviert sie junge Menschen, sich gegen Antisemitismus und Diskriminierung heute einzusetzen.
Auch 2024 tourt unsere Ausstellung durch Deutschland und es gibt noch freie Präsentationstermine. Bei Interesse an einem Ausstellungsprojekt kontaktieren Sie Franziska Göpner: goepner@annefrank.de
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Antisemitismuskritische Bildung im Justizbereich © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz

Im Strafvollzug: Jüdische Betroffenheit und Fortbildung gegen Antisemitismus

Die Bedarfe jüdischer Inhaftierter und Beamt*innen im Gefängnis werden selten mitgedacht. In einem Film-Clip des Anne Frank Zentrums sprechen Betroffene über ihre Erfahrungen und verdeutlichen, wie wichtig antisemitismuskritische Bildung im Justizbereich ist. Dieses Video setzen wir auch in unserer Fortbildung »Antisemitismus im Strafvollzug wirksam begegnen« ein. Die Veranstaltung sensibilisiert für Formen von Antisemitismus und die Teilnehmer*innen erarbeiteten Maßnahmen zur Reaktion auf antisemitische Vorfälle. Bei Interesse an der Fortbildung kontaktieren Sie Katinka Meyer: meyer@annefrank.de
 

Wanderaustellungen im Dezember

»›Lasst mich ich selbst sein. Anne Franks Lebensgeschichte«
21.11.-03.12.2023, JVA Ottweiler, mehr erfahren
 
»Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte«
09.11.-07.12.2023, Sondershausen, mehr erfahren
 



Jugendnetzwerk

Vernetzungstreffen der Anne Frank Botschafter*innen im November 2023 © Anne Frank Zentrum, Foto: Thomas Tratnik

Vernetzungstreffen der Anne Frank Botschafter*innen

Am 17. und 18. November fand ein Anne Frank Botschafter*innen-Vernetzungstreffen in Bad Homburg und Frankfurt am Main statt. Die Botschafter*innen bekamen die Möglichkeit, die MEMO-Jugendstudie der Stiftung EVZ kennenzulernen und sich über die Ergebnisse auszutauschen. Darüber hinaus lernten sie unsere Partnerorganisation, die Bildungsstätte Anne Frank, kennen und nahmen anlässlich der Kriegssituation im Nahen Osten an einem Workshop zu aktuellem Antisemitismus teil. 
 
Foto: Lena Maßmann

Neuer Blogbeitrag der Anne Frank Botschafter*innen

Im neuesten Blogbeitrag auf der Anne Frank Botschafter*innen-Webseite beschäftigt sich Lorenz Mielke mit dem Ausdruck »Du Opfer«, der in der Jugendsprache als Beleidigung genutzt wird. Lorenz Mielke ist seit 2016 Anne Frank Botschafter und Masterstudent im Fach Erziehungswissenschaft.
Im Blogbeitrag geht er auf das soziale Miteinander im Klassenraum ein. Er erläutert die Problematik hinter der Suche nach der eigenen Identität und der Einordnung in sozialen Strukturen.

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Entwicklung – Neue Lernformate

Die Teilnehmer*innen der Fortbildung lernen das Dialogformat »Lebendige Bibliothek« und zahlreiche begleitende Methoden kennen © Anne Frank Zentrum

Lebendige Bibliotheken – ein innovatives Format für die historisch-politische Bildung

Eine »Lebendige Bibliothek« schafft Dialogräume zwischen Menschen und bietet die Chance einer persönlichen Begegnung. Sie funktioniert wie eine echte Bibliothek: Menschen stellen sich mit ihren Lebensgeschichten als »Bücher« zur Verfügung. Als innovative und niedrigschwellige Methode der historisch-politischen Bildung eignet sich das Format auch insbesondere für den Einsatz in ländlichen Räumen. Dies konnten die 12 Teilnehmer*innen einer Praxisfortbildung im Rahmen des Netzwerks »Erinnern vor Ort« erleben. Am Ende der zweitägigen Fortbildung entwickelten sie ein Konzept für die Umsetzung eigener »Lebendiger Bibliotheken« – wir freuen uns auf die Umsetzung vor Ort!
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Zeitzeugin Salomea Genin und Musiker Karsten Troyke © Anne Frank Zentrum, Foto: Tatjana Teller

Resümee der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus 2023

Die Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus haben 2023 zahlreiche Menschen erreicht: Mit mehr als 100 Veranstaltungen von rund 100 Partnerorganisationen an über 50 Orten und der bundesweiten Kampagne »Zero Antisemitismus« sensibilisierten sie für die diesjährigen Schwerpunktthemen Antisemitismus im Alltag und kritische Erinnerungskultur. Im Rahmen der Aktionswochen wurde außerdem das Zivilgesellschaftliche Lagebild Antisemitismus #12 veröffentlicht. 
Das Anne Frank Zentrum beteiligte sich mit mehreren Veranstaltungen, unter anderem mit einem Gespräch und einer Lesung mit der Zeitzeugin Salomea Genin. 
 
Vorstellung der Projektergebnisse in Erfurt © Anne Frank Zentrum, Foto: Tom Ben Guischard

Case Not Closed – Projektabschluss

»Wie lebten Berliner Jüdinnen*Juden mit türkischer Staatsangehörigkeit während des Nationalsozialismus?« Unter diesem Titel fanden im Herbst diesen Jahres Workshops an Berliner Schulen statt. Angeleitet wurden sie von jungen Peer Guides, die in den vergangenen Jahren zu den Lebensgeschichten der Familien Singer, Vitalis, Jacobsohn und Dingenthal recherchiert hatten. Die Peer Guides »waren sehr kompetent, nett und sympathisch« und haben »gut erklärt«, schrieben Teilnehmende in die Feedbackbögen und dass sie viel über die Familien gelernt haben.
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Verschiedenes

»WIR SCHÜTZEN JÜDISCHES LEBEN!« © Jüdische Gemeinde zu Berlin

WIR SCHÜTZEN JÜDISCHES LEBEN! – #weprotectjewishlife

Wir folgen dem Solidaritätsaufruf der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und bitten Sie darum, sich ebenfalls zu beteiligen.

Es macht uns wütend und ist zugleich besorgniserregend, dass sich Jüdinnen*Juden in Deutschland im Jahr 2023 nicht sicher fühlen können und weltweit eine Zunahme von antisemitischen Vorfällen und Straftaten zu verzeichnen ist. Das Anne Frank Zentrum steht an der Seite der jüdischen Gemeinschaft. Lassen Sie uns jüdischen Bekannten, Verwandten, Freunde und Nachbarn gemeinsam zeigen, dass wir zu ihnen stehen und dass Antisemitismus, Hass und Terror nirgendwo auf der Welt akzeptiert werden dürfen.

Bitte teilen auch Sie dieses Bild auf allen zugänglichen Kanälen mit dem Hashtag #weprotectjewishlife.

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Konferenz »Muslimfeindlichkeit – eine deutsche Bilanz« der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt © Foto: Felix Schmitt

Bildungsstätte Anne Frank: Neuer Konferenz-Mitschnitt veröffentlicht

Im Juni 2023 veröffentlichte der von der Bundesregierung eingesetzte Unabhängige Expertenkreis einen umfassenden Bericht zur Muslimfeindlichkeit in Deutschland. Die Ergebnisse standen im Fokus der Konferenz »Muslimfeindlichkeit – eine deutsche Bilanz«, die am 13. November 2023 von der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt veranstaltet wurde. Ein Mitschnitt der Konferenz kann in Kürze auf dem YouTube-Kanal der Bildungsstätte angeschaut werden. 
Zum YouTube-Kanal