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im Mai jähren sich mehrere bedeutende historische Ereignisse:
Bei der Bücherverbrennung am 10. Mai, vor 90 Jahren, zeigte sich öffentlich und deutlich die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten. Vor allem Studierende verbrannten in vielen deutschen Städten Bücher von jüdischen und anderen von den Nazis als »undeutsch« verfemten Autorinnen und Autoren. In der Berliner Ausstellung sind die Reproduktion einer Fotoaufnahme und eines Gemäldes von diesem Ereignis in Frankfurt am Main zu sehen. Man kann beide Quellen betrachten und sie auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Bildausschnitten und den intendierten Aussagen hin vergleichen. Auch der Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945 in Deutschland steht an. Dass der Tag heute als Befreiung bezeichnet wird, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung das nationalsozialistische Terrorsystem unterstützt hat und an den Verbrechen beteiligt war.
Die Staatengründung Israels vor 75 Jahren war eine wichtige Reaktion auf den Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden. Dies wird in vielen aktuellen Debatten zum sogenannten »Nahostkonflikt« vergessen. Nicht umsonst gilt die Leugnung des Existenzrechts Israels laut Definition der IHRA (International Holocaust Remembrance Alliance) als Ausdruck von antisemitischem Denken. Mein Kollege Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank hat vor Kurzem das Buch »Über Israel reden – Eine deutsche Debatte« herausgegeben. Es endet mit einer Empfehlung: Erstens, vergiss, dass Israel nach Auschwitz entstanden ist. Zweites, vergiss nie, dass Israel nach Auschwitz entstanden ist. Am 12. Mai findet in der Schaubühne in Berlin eine Lesung statt, auf die ich Sie aufmerksam machen möchte.
In diesem Newsletter erfahren Sie Neuigkeiten aus dem Anne Frank Zentrum im Mai, und Sie erhalten verschiedene Ausstellungs- und Veranstaltungshinweise der kommenden Monate. Viele unserer Aktivitäten sind von uns in Kooperation mit Partner*innen geplant. Denn das vernetzte Handeln ist eine wichtige Grundlage der erfolgreichen Arbeit des Anne Frank Zentrums. Ich möchte mich an dieser Stelle daher bei allen Partner*innen sehr bedanken, die sich auf lokaler, bundesweiter und internationaler Ebene gemeinsam mit uns gegen Antisemitismus und für Demokratie und Vielfalt engagieren.
Es grüßt Sie herzlich
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Veronika Nahm, Direktorin
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Besucher*innen in der Ausstellung »Alles über Anne« im Bereich »Wie zeigt sich Antisemitismus?« © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz
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Fachtag für Lehrkräfte an Grund- und Oberschulen zu antisemitismuskritischer Bildungsarbeit
Termin: 10.7.2023, 9 bis 17 Uhr in BerlinAntisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die sich vermehrt im Lern- und Sozialraum Schule zeigt. Auch in der außerschulischen Bildung stellt sich die Frage, wie Antisemitismus nicht nur als historisches, sondern als gegenwärtiges Problem (be)greifbar gemacht werden kann. Gleichzeitig ist es wichtig, historisch-politische Bildung antisemitismuskritisch zu reflektieren. Der Fachtag »Antisemitismuskritische Bildungsarbeit – Impulse für die pädagogische Praxis« widmet sich diesem Themenfeld und wird vom Anne Frank Zentrum gemeinsam mit der Internationalen Schule für Holocaust-Studien von Yad Vashem und dem Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist bis 20.5.2023 über das Anmeldeformular erforderlich. Mehr erfahren
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Der Weg in die Ausstellung »Alles über Anne« © Anne Frank Zentrum
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Öffentliche Führungen in der Ausstellung am 10. Juni 2023
Termin: 10.6.2023, 15 & 17 UhrIm Rahmen des Hoffests des Haus Schwarzenberg am 10. Juni 2023 laden wir Sie herzlich zu zwei öffentlichen Führungen durch die Ausstellung »Alles über Anne« ein. Die Führung in deutscher Sprache mit DGS-Dolmetscherin startet um 15 Uhr. Um 17 Uhr gibt es außerdem eine Führung in englischer Sprache. Die Teilnahme an den Führungen ist bei Nennung des Stichworts »Hoffest« kostenfrei. Mehr erfahren
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Eingang zum Hof Rosenthaler Str. 39 © Anne Frank Zentrum, Foto: Gregor Zielke
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Zwei Ausstellungen – ein gemeinsames pädagogisches Programm
Im Hinterhof der Rosenthaler Straße 39 erzählen zwei Ausstellungen vom Leben verfolgter Jüdinnen und Juden zwischen 1941 und 1945: Das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt (MBOW) und die Ausstellung »Alles über Anne« des Anne Frank Zentrums. Nach mehrmonatiger Schließzeit eröffnet das MBOW am 4. Mai 2023 seine neue Dauerausstellung. Damit sind wieder alle pädagogischen Kooperationsprogramme des Anne Frank Zentrums und des MBOW buchbar. Mehr erfahren
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Studie »Antisemitismus im Jugendstrafvollzug« © Anne Frank Zentrum
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Präsentation der Studie »Antisemitismus im Jugendstrafvollzug«
Ein Team der Hochschule Merseburg unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Borchert hat in Zusammenarbeit mit dem Anne Frank Zentrum in einer bundesweiten Studie erstmals dezidiert zu Antisemitismus im Jugendstrafvollzug geforscht. Am 24. April wurden die zentralen Forschungsergebnisse sowie die Bildungsangebote des Anne Frank Zentrums im Strafvollzug einem interessierten Fachpublikum vorgestellt. Die Publikation ist in unserem Online-Shop kostenfrei verfügbar. Zum Download
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Die Ausstellung regt Besucher*innen zum Nachdenken über Toleranz an © Anne Frank Zentrum
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Eröffnung der »ToleranzRäume« in Detmold
Vom 29. April bis 14. Mai 2023 ist die mobile Ausstellung »ToleranzRäume« zu Gast in Detmold. Detmold ist der erste Ausstellungsort auf der Tour durch Deutschland. Die mobile Ausstellung vom Toleranz-Tunnel e.V. und der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus möchte Besucher*innen zum Nachdenken über Toleranz anregen. Das Anne Frank Zentrum hat bei der Ausstellungsentwicklung eingehend beraten und Einträge für einen digitalen Wissensspeicher verfasst, in dem Begriffe der Ausstellung vor Ort in verständlicher Sprache recherchiert werden können. Mehr erfahren
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Das Fachforum richtet sich an Lehrkräfte an Grundschulen © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz
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Save the Date: Online-Fachforum »Antisemitismus in der Grundschule«
Termin: 28.6.2023, 9:30 bis 16:30 Uhr, online Am 28. Juni 2023 organisiert das Kompetenznetzwerk Antisemitismus das Online-Fachforum »Antisemitismus in der Grundschule«, das Erscheinungsformen, Wirkungen auf Kinder und Möglichkeiten des Umgangs in diesem Feld thematisiert. Unter Einbezug empirischer, pädagogischer und psychosozialer Perspektiven werden unterschiedliche Potentiale und Herausforderungen einer Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Grundschule ausgeleuchtet. Weitere Informationen dazu finden sich in Kürze auf der Webseite des Kompetenznetzwerks Antisemitismus. Zur Webseite
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Das Fachforum richtet sich an Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Erinnerungskultur und Bildung © Anne Frank Zentrum, Foto: Benjamin Jenak
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Terminverschiebung Fachforum: »Antisemitismus in Deutschland im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine«
Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine auf Diskurse in Deutschland? Das Kompetenznetzwerk Antisemitismus stellt diese Frage in den Fokus eines Fachforums für Fachkräfte und Multiplikator*innen, das voraussichtlich im September stattfinden wird. Das Fachforum findet in Kooperation mit der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen statt. Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden sich in Kürze auf der Webseite des Kompetenznetzwerks Antisemitismus. Zur Webseite
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Wanderausstellungen im Mai
»Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte« 5.5. - 1.6.2023, Delitzsch mehr erfahren 24.5. - 15.6.2023, Fürstenwalde mehr erfahren
»›Lasst mich ich selbst sein.‹ Anne Franks Lebensgeschichte« 4.5. - 31.5.2023, Wismar / Grevesmühlen mehr erfahren 16.5. - 8.6.2023, Wiesbaden mehr erfahren
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Teamfoto mit Kolleg*innen aus dem Anne Frank Youth Network © Anne Frank Zentrum
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Besuch aus Amsterdam
Die Kolleg*innen des Anne Frank Youth Networks des Anne Frank Hauses in Amsterdam besuchten das Jugendnetzwerk des Anne Frank Zentrums. Gemeinsam wurden Pläne für die zukünftige Zusammenarbeit und die internationale Vernetzung der Anne Frank Botschafter*innen-Programme erarbeitet. Das Anne Frank Haus koordiniert die Zusammenarbeit zwischen den weltweiten Partnerorganisationen, die zu Anne Franks Lebensgeschichte arbeiten und Jugendliche zu Anne Frank Botschafter*innen ausbilden. Initiiert wurde die internationale Jugendarbeit von Otto Frank selbst, der von 1964 bis 1970 jährlich internationale Jugendkonferenzen einberief. Seit 2018 werden die internationalen Treffen in enger Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum organisiert. Mehr erfahren
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Teilnehmerinnen des Botschafter*innen-Seminars © Anne Frank Zentrum
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Termin: 22. - 25.6.2023 in BerlinIm Rahmen des Anne Frank Botschafter*innen-Programms lädt das Jugendnetzwerk Jugendliche aus ganz Deutschland ein, am Anne Frank Botschafter*innen-Seminar im Juni in Berlin teilzunehmen. Im Seminar entwickeln die Teilnehmer*innen eigene Projekte, die sie im Anschluss an das Seminar in ihren Wohnorten umsetzen. Das Seminar bietet darüber hinaus vertiefende Workshops zur Geschichte des Nationalsozialismus, zur Erinnerungskultur und zu heutigen Formen von Diskriminierung. Zur Anmeldung
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Jugendliche bilden ihre Mitschüler*innen zu Peer Guides aus © Anne Frank Zentrum, Foto: Katrin Molderings
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Botschafter*innen-Projekt: Nelson Mandela Ausstellung
Acht Schüler*innen der Nelson Mandela Gesamtschule haben eine Ausstellung zum Leben und Wirken von Nelson Mandela sowie zu den Auswirkungen von Rassismus auf die heutige Lebensrealität von Schüler*innen entwickelt. Die Ausstellung ist in Anlehnung an die Anne Frank Wanderausstellung entstanden und arbeitet mit dem pädagogischen Peer-to-Peer-Ansatz. Das bedeutet, dass die Schüler*innen nicht nur die Ausstellung konzipierten und umgesetzten, sondern auch rund 30 weitere Schüler*innen zu Peer Guides ausgebildeten. Diese führen Schüler*innen der 6. bis 8. Klasse der Schule durch die Ausstellung und sprechen mit Ihnen über Rassismus heute.
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Entwicklung – Neue Lernformate
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Mit ihren Videos zu Nationalsozialismus und Erinnerungskultur auf TikTok erreicht Susanne Siegert hunderttausende junge Menschen. Screenshots TiKTok »Keine Erinnerungskultur«
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Erinnerungskultur vor Ort und auf Social Media
Viele der lokalen Erinnerungsinitiativen, die das Anne Frank Zentrum im Rahmen von »Erinnern vor Ort« vernetzt, haben eigene Social Media Auftritte. Diese können jetzt auch über die Projektsteckbriefe auf der Projektwebseite »Erinnern vor Ort« gefunden werden. Eine Teilnehmerin des Netzwerks, Susanne Siegert, erreicht mit ihren Social Media Kanälen »Keine Erinnerungskultur«, »Zeitzeug:nisse« und »KZ-Außenlager Mühldorf« hunderttausende Menschen. Ihr Wissen zur Entwicklung eines Social Media Auftritts für lokale Erinnerungsinitiativen hat sie dem Netzwerk »Erinnern vor Ort« im Rahmen einer Online Fortbildung nun weitergegeben. Mehr erfahren
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Werden Sie unsere Freund*in!
Das Anne Frank Zentrum hat als gemeinnütziger Verein einen treuen Freundeskreis, den wir noch weiter ausbauen möchten. Mitglieder des Freundeskreises unterstützen uns und unsere Arbeit durch ihre regelmäßigen Beiträge in Höhe von 60 Euro jährlich (ermäßigt 24 Euro). Sie erhalten dafür besondere Einblicke in unsere Arbeit und eine Auswahl unserer pädagogischen Veröffentlichungen. Die Freundeskreisbeiträge sind steuerlich absetzbar. Der Beitritt ist online möglich. Zum Beitrittsformular
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Cover Anne Frank Zeitung 2023 © Anne Frank Zentrum
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Lernmaterialien Anne Frank Tag 2023 sind jetzt online
Ab sofort stehen die Lernmaterialien zum Anne Frank Tag 2023 »Ideale« zum Download bereit. Dazu gehört unter anderem die Anne Frank Zeitung, eine Plakatausstellung sowie ein Video-Interview mit der Musikerin Jalda Rebling, die vom Aufwachsen mit ihrer Mutter Lin Jaldati erzählt, die als Jüdin und Widerstandskämpferin den Holocaust überlebte. Mehr erfahren
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Team des Anne Frank Zentrums © Anne Frank Zentrum, Foto: Stefan Erhard
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Wir suchen Unterstützung
Das Anne Frank Zentrum sucht eine Sachbearbeiter*in für die Berliner Ausstellung »Alles über Anne«. Die Bewerbungsfrist ist der 9. Mai 2023. Zur Stellenausschreibung
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Frankfurt a.M.: Die Bildungsstätte Anne Frank veranstaltet am 19. und 20. Juni 2023 die 14. Blickwinkel-Tagung in Hamburg. Das antisemitismus- und rassismuskritische Forum für Bildung und Wissenschaft steht dieses Jahr unter dem Motto: »Umkämpftes Erinnern – Gedenken an Nationalsozialismus und Kolonialismus«. Zur Anmeldung
Amsterdam: Ein großformatiges Porträt von Anne Frank des brasilianischen Straßenkünstlers Eduardo Kobra ist jetzt auf der ehemaligen NDSM Werft in Amsterdam zu sehen. Das Kunstwerk ist Teil des STRAAT, dem Museum für Graffiti und Straßenkunst. Mehr erfahren
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