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Holocaust-Gedenktag

Leipziger erinnern an KZ-Gedenkstätte an NS-Verbrechen – neue Anne-Frank-Ausstellung im Rathaus

Zahlreiche Menschen kamen am Sonnabend zur Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Opfer des Massakers von Abtnaundorf.

Zahlreiche Menschen kamen am Sonnabend zur Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Opfer des Massakers von Abtnaundorf.

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Leipzig. Vor knapp 79 Jahren ereignete sich auch in Leipzig ein unvorstellbarer Massenmord der Nationalsozialisten: In unmittelbarer Nähe zum heutigen Denkmal in Abtnaundorf waren 80 Häftlinge eines KZ-Außenlagers in ihrer Baracke verbrannt worden. Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust kamen am Samstag viele Leipziger am Mahnmal zusammen.

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Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) und weitere Persönlichkeiten der Stadt legten an der Gedenkstätte in der Theklaer Straße Kränze und Blumen nieder, Jung erinnerte in seiner Rede an die Verbrechen der Nationalsozialisten, Landesrabbiner Zsolt Balla führte durch ein Gebet. Der Kinder- und Jugendchor der Oper Leipzig sorgte für den musikalischen Rahmen.

Der Kinder- und Jugendchor der Oper Leipzig sorgte für den musikalischen Rahmen,

Der Kinder- und Jugendchor der Oper Leipzig sorgte für den musikalischen Rahmen,

Von 1943 bis 1945 unterhielten die Nationalsozialisten in Leipzig-Thekla ein Lager mit Zwangsarbeitern, das zum KZ Buchenwald gehörte. Kurz vor Kriegsende, am 18. April 1945 trieben SS-Wachen dann 300 Gefangene in eine Baracke, übergossen das Gebäude mit Benzin und zündeten es an. Einige Menschen konnten sich noch aus der Flammenhölle retten, andere wurden bei der Flucht im Stacheldraht erschossen. Als wenig später amerikanische Soldaten am Tatort eintrafen und das Lager befreien wollten, bot sich ihnen ein Bild des Grauens.

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Ausstellung zu Anne Frank im Rathaus zu sehen

Am Samstag war im Hauptbahnhof bereits die Ausstellung „Gegen das Vergessen“ des Mannheimer Fotografen Luigi Toscano eröffnet worden. Gezeigt werden insgesamt 140 Porträts von Opfern der NS-Diktatur. Überschattet wurde die Ausstellungseröffnung, da mehrere Bildtafeln zuvor beschädigt worden waren. Unbekannte hatte diese teilweise mit Hitlerbärtchen beschmiert.

Eine zweite Ausstellung wurde später am Nachmittag in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses eröffnet. „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“, heißt das Projekt des Anne Frank Zentrums. Es handelt sich um ein Gemeinschaftswerk des Kultur- und Begegnungszentrums Ariowitsch-Haus, des Landesamtes für Schule und Bildung, der Stadt Leipzig sowie des diesjährigen Gastlandes der Leipziger Buchmesse, Niederlande und Flandern.

Mithin war auch die stellvertretende Botschafterin der Niederlande in Deutschland, Mira Goldberg, zugegen. Bis zum 15. März können sich Besucher hier über das Leben von Anne Frank (1929-1945) informieren.

LVZ

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